Schon kurz nach den ersten Renneinsätzen hat dieser Bolide die Szene neu aufgemischt, ob Hochgeschwindigkeits-Strecken oder kurvenreiche Bergstrassen, ein GTO ist auf allen Pisten zu Hause und zu ausserordentlichen Leistungen fähig.
So war es auch bei der 46. Targa Florio am Sonntag, dem 6. Mai 1962. Das italienische Fahrerteam Giorgio Scarletti und Pietro Ferraro sind mit ihrem Ferrari 250 GTO in auffallender Zweifarbenlackierung und mit der Startnummer 86 zu diesem Langstreckenrennen angetreten. Es wurde die klassische Runde der Madonie (Piccolo) mit 72 km Länge 10-mal gefahren, so dass am Ende eine Strecke von 720 km bewältigt werden musste.
Der Rundkurs verläuft auf öffentlichen Bergstrassen im Grossraum Palermo mit Start und Ziel im Ort Cerda und weist ca. 900 Kurven auf die von den Piloten stundenlange Höchstkonzentration und fahrerisches Können abverlangen. Menschenmassen, oftmals gefährlich am Strassenrand, Felsformationen, Bäume und tiefe Abgründe sind für die Fahrer die Begleitkulisse, wenn es darum geht auf den häufig holperigen und staubigen Pisten um den Sieg zu fahren. Die Fahrzeuge starten einzeln im 20 Sekunden Abstand, weil wegen der engen Straßen ein Pulkstart undenkbar ist und selbst Überholmanöver sich äusserst schwierig gestalten. Ein versierter Fahrer schafft den Rundkurs in weniger als 40 Minuten, was in etwa einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 100km/h entspricht.
Das GTO-Team Scarlatti/Ferraro haben diese Tortur hervorragend gemeistert und fuhren nach 7h:22m in der GT-Klasse als Sieger durchs Ziel. Im Gesamtklassement reichte diese Zeit zu einem hervorragenden vierten Rang.
Wieder ein Beweis mehr, dass der Ferrari 250 GTO sich zusehends zum Seriensieger mausert und kaum mehr ernsthafte Gegner zu befürchten hat.
CHF 1'450.-