Die 1950er- und 1960er-Jahre waren die Blütezeit der heute immer noch hoch angesehenen - oder wieder neu entdeckten - Renntransporter. Die weitgehend baugleichen Fahrzeuge der Scuderia Ferrari und Maserati gehörten wohl zu den bekanntesten und technisch ausgereiftesten Renntransportern jener Tage. Als Basis diente ein Bus-Chassis von Fiat - der Typ Fiat 642 RN2, dem später der leistungsstärkere Fiat 682 RN folgte. Zum Renntransporter für drei Boliden wurde er durch einen offenen Aufbau des Karosseriebauers Bartoletti. Die mit einem 92 PS starken Sechszylinder-Diesel-Reihenmotor ausgestatteten "Lastesel" der Rennställe unterschieden sich beim ersten Hinsehen eigentlich nur durch ihre Aussenlackierung und die Werbeaufschriften. Erst auf den zweiten Blick stellte man fest, dass der Maserati-Renntransporter sich doch in manchem vom Ferrari-Bruder unterscheidet.
Renntransporter waren zu den teilweise weit entlegenen Rennstrecken oft tagelang unterwegs. Sie wurden nicht "nur" für den Transport der äusserst kostbaren Fracht genutzt, sondern konnten weit mehr: Sie hatten eine komplett eingerichtete kleine Werstatt an Bord und fungierten gleichzeitig als Materialdepot. Vor allem aber dienten sie der Crew und den Fahrern als Logistik-Center, Aufenthaltsraum und Schlafplatz - als wichtiger Rückzugsbereich während der hektischen Rennwochenenden.
Die Mechaniker fuhren auch die Transporter. Enge Zeitpläne zwangen sie zu logistisch ausgeklügelten Mehr-Tagetrips. Grosse Doppel-Kraftstofftanks garantierten eine beträchtliche Reichweite; so konnten zeitraubende, teure Tankstopps vermieden werden. Nach der ohnehin schon anstrengenden Fahrt folgte dann die eigentliche Aufgabe - der Einsatz an der Strecke.
Viele Crew-Mitglieder verbrachten auf diese Weise ein Großteil ihres Arbeitslebens in und um die Renntransporter. Sie waren ihre zweite Heimat.
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